Verovio

software: https://www.verovio.org/index.xhtml
documentation: https://book.verovio.org/
code: https://github.com/rism-digital/verovio

Das von Laurent Pugin (RISM, Schweiz) entwickelte Werkzeug Verovio dient der Übertragung von MEI-Code in lesbare Notenschrift, welche mithilfe des Datenformats SVG umgesetzt wird.
In Beethovens Werkstatt spielt das Tool bei der Entwicklung der Prototypen und der VideApp eine wichtige Rolle, da in der MEI-Codierung eingefügte SVG-Pfade, welche mithilfe der Genetic Sandbox erzeugt und anschließend generiert werden können, im Quellcode des Prototyps angesprochen und durch das eingebundene Verovio-Werkzeug in Notentext übersetzt werden. Somit können im Prototyp bzw. der VideApp neben dem Faksimile sowohl der MEI-Code als auch dessen Transkription inklusive sämtlicher Varianten angezeigt werden.


Zu Beginn des Projektes befand sich auch die Entwicklung des Verovio-Werkzeugs noch im Anfangsstadium. Aufgrund dessen beinhaltet die Noten-Anzeige in den Prototypen zu den Beispielen Op. 111 und Op. 59,3 noch kleinere Darstellungsprobleme (wie z. B. die korrekte Anzeige von Akkorden), derer sich Beethovens Werkstatt zwar bewusst ist, deshalb jedoch nicht auf die Transkriptionen verzichten wollte. Inzwischen ist Verovio ein sehr stabiles Werkzeug, das sich in der stetigen Weiterentwicklung und auch in beständigem Austausch mit unserem Projekt befindet. Komplexe Details der MEI-Codierungen können mittlerweile dargestellt werden, nahezu sämtliche codierten Inhalte sind Bestandteil der Transkription. Auch das Abspielen der Noten einer mit Verovio gerenderten Datei ist möglich. Darüber hinaus unterstützt das Werkzeug das Konvertieren von MusicXML-Dateien nach MEI, die wiederum mit dem MEI Viewer direkt in lesbare Notenschrift übertragen werden können.


Das Rendering mit Verovio erfordert eine valide MEI-Datei sowie einige wenige Bedingungen innerhalb der Codierung zur problemlosen Anzeige. Zum Beispiel werden Noten, die ohne Angabe eines Wertes codiert sind, als Brevis dargestellt. Text, der innerhalb eines Notenelementes als Attribut codiert wird, kann noch nicht angezeigt werden. Stattdessen ist eine Text-Codierung als Element erforderlich. Vereinzelte Ornamentationen und Artikulationszeichen können noch nicht angezeigt werden, insgesamt ist das Rendering von „Common Music Notation“ aber schon sehr weit fortgeschritten und nahezu fehlerfrei.
Die Dokumentation der technischen Entwicklungen ist auf GitHub nachzulesen.

MH, JK
Version 1.1.0