Transkriptions- und Codierungsrichtlinien
Inhaltsverzeichnis
- 1. Primäre Notation / events
- 1.1. Rahmennotation
- 1.1.1. Metrum
- 1.1.2. Schlüssel und Schlüsselwechsel
- 1.1.3. Tonartwechsel
- 1.1.4. Stimmbezeichnung
- 1.2. Noten
- 1.2.1. Vorschlagsnoten
- 1.2.2. Vorzeichen und Versetzungszeichen
- 1.2.3. Notenhalsrichtung
- 1.2.4. Triolen
- 1.3. Singtext
- 2. Sekundäre Notation / controlevents
- 2.1. Bogensetzung
- 2.1.1. Bindebögen
- 2.1.2. Bogenrichtung
- 2.1.3. Haltebögen
- 2.2. Dynamik
- 2.2.1. Dynamikangaben
- 2.2.2. Crescendo- und decrescendo-Gabeln
- 2.3. Fermaten
- 2.4. Oktavierung
- 2.5. Artikulation
- 2.6. Tempoangaben
- 2.7. Studierzeichen
- 2.8. Triller
- 3. Editorische Entscheidungen
- 3.1. Abgekürzte und alte Schreibweisen
- 3.2. Fehler
- 3.2.1. Gravierende Fehler/Inkonsistenzen
- 3.2.2. Lokale, offensichtliche Fehler
1. Primäre Notation / events
1.1. Rahmennotation
1.1.1. Metrum
- In Beethovens Werkstatt wird das Metrum nach Vorlage in der <scoreDef> codiert
- Metrumangaben in der ersten <scoreDef> eines <mDiv> sind obligatorisch
- Metrumangaben in der <staffDef> sind nicht erlaubt
<scoreDef xml:id="xf25244be" meter.count="2" meter.unit="2" meter.sym="cut"/>
im Schema: check_meter
1.1.2. Schlüssel und Schlüsselwechsel
- In Beethovens Werkstatt werden Schlüssel und Schlüsselwechsel nach Vorlage mit dem Element <clef> codiert
- @tstamp und @tstamp2 sind nicht erlaubt
im Schema: check_clef
1.1.3. Tonartwechsel
- In Beethovens Werkstatt werden Tonartwechsel nach Vorlage in einer neuen <scoreDef> codiert
<scoreDef xml:id="x1ab89" meter.count="3" meter.unit="4" key.sig="0" key.mode="major" keysig.showchange="true">
<staffGrp xml:id="xb7d0e" symbol="bracket" bar.thru="false">
</scoreDef><staffDef xml:id="xa028f" n="1">
<label xml:id="xb3d76c">piano</label>
</staffDef><staffDef xml:id="xa6c32" n="2">
</staffGrp><label xml:id="x9f39">piano</label>
</staffDef>1.1.4. Stimmbezeichnung
- Die Bezeichnung der Stimmen richtet sich nach der Neuen Beethoven Gesamtausgabe
1.2. Noten
1.2.1. Vorschlagsnoten
- In Beethovens Werkstatt werden Vorschlagsnoten nach Vorlage mit dem Attribut @grace codiert
- nur der Wert "unknown" ist erlaubt
<note xml:id="x2d35" grace="unknown" pname="a" oct="5" dur="32" accid="n"/>
im Schema: check_gracenote
1.2.2. Vorzeichen und Versetzungszeichen
- In Beethovens Werkstatt werden Vorzeichen und Versetzungszeichen nach Vorlage codiert
- Versetzungszeichen werden mit dem Attribut @accid an den Noten angegeben
- Doppelkreuze in Originalausgaben werden mit @accid="x" codiert
<note xml:id="x420db" pname="f" accid="x" oct="5" dur="4" artic="stacc"/>
1.2.3. Notenhalsrichtung
- In Beethovens Werkstatt wird die Notenhalsrichtung nicht explizit codiert
- Ausnahme: Wenn es zu Überlagerung der Stimmen/schlechte Lesbarkeit der Stimmführung im Klavier führen würde
- Angabe der Halsrichtung bei Ganzen Noten ist nicht erlaubt
<note xml:id="x329b8ef8" stem.dir="down" pname="e" oct="5" dur="16" accid.ges="f"/>
im Schema: check_stem.dir_dur1
1.2.4. Triolen
- In Beethovens Werkstatt werden Triolen nach Vorlage mit dem Element <tuplet> codiert
- <tupletSpan> ist nicht erlaubt
<tuplet xml:id="x40c" num="3" numbase="2" num.place="above">
<note xml:id="x7a0c8" dur="8" oct="3" pname="f"/>
<note xml:id="xd9e3" dur="8" oct="3" pname="g"/>
<note xml:id="x7325" dur="8" oct="3" pname="a"/>
</tuplet>1.3. Singtext
- In Beethovens Werkstatt wird der Singtext mit den Elementen <verse> und <syl> innerhalb einer Note codiert
- Singtext wird in den Stimmen hinzugefügt, auch wenn er in der Vorlage nicht steht (z.B. beim Klavierauszug der OA von op. 122)
- Silbentrennung geschieht nach Vorlage; normierte Silbentrennung im Fall von Platzmangel ergänzt
- Rechtschreibung geschieht nach Vorlage
- Verlängerungsstriche werden nicht codiert (graphische Variante)
2. Sekundäre Notation / controlevents
2.1. Bogensetzung
2.1.1. Bindebögen
- In Beethovens Werkstatt werden Bindebögen nach Vorlage mit dem Element <slur> codiert
- Bindebögen werden mit @startid und @endid an die jeweiligen Noten oder Akkorde geknüpft
<slur xml:id="x93b9272b" layer="1" staff="2" startid="#x278f22e5" endid="#x6adaacfe"/>
im Schema: controlevents_slur
2.1.2. Bogenrichtung
- In Beethovens Werkstatt wird die Bogenrichtung nicht explizit angegeben
- Ausnahme: Wenn es zu schlechter Lesbarkeit der Stimmführung im Klavier führen würde, dann wird sie mit @curvedir angegeben
2.1.3. Haltebögen
- In Beethovens Werkstatt werden Haltebögen nach Vorlage mit dem Element <tie> codiert
- Haltebögen werden mit @startid und @endid an jeweilige Noten oder Akkorde geknüpft
<tie xml:id="xb2f614ee" staff="4" startid="#x07a8ae91" endid="#xd600c086"/>
im Schema: controlevents_tie, check_notes, check_chords
2.2. Dynamik
2.2.1. Dynamikangaben
- z.B. f, p, sf, etc., cresc. und decresc.
- In Beethovens Werkstatt werden Dynamikangaben nach Vorlage mit dem Element <dynam> codiert
- @label ist nicht erlaubt
- in op.133 und 134 wurden Dynamikangaben normalisiert (z.B. F: zu f)
- Die Dynamik steht in allen Stimmen unterhalb, außer bei Singstimmen, dort oberhalb wegen des Singtexts
- Bei Dynamikangaben, die sich zwischen zwei Klaviersystemen befinden und sich auf beide beziehen, werden beide staves angegeben
<dynam xml:id="xe7fae01c" tstamp="2" place="below" staff="1">p</dynam>
<dynam xml:id="x557e0add" place="between" staff="6 7" tstamp="3" tstamp2="0m+5" extender="true">cres</dynam>
im Schema: check_dynam, controlevents_dynam, check_dynam_between_space
2.2.2. Crescendo- und decrescendo-Gabeln
- In Beethovens Werkstatt werden Crescendo- und decrescendo-Gabeln nach Vorlage mit dem Element <hairpin> codiert
- nur @tstamp und @tstamp2 sind erlaubt
- cresc.u. decresc.-Gabeln, die sich auf zwei Klaviersysteme beziehen, bekommen die Angabe beider Systeme
<hairpin xml:id="x0e0f7bfa" staff="2" tstamp="2.5" tstamp2="0m+2.75" form="dim" place="below"/>
im Schema: controlevents_hairpin, check_hairpin_between_space
2.3. Fermaten
- In Beethovens Werkstatt werden Fermaten nach Vorlage mit dem Element <fermata> codiert
- nur @startid ist erlaubt, außer die Fermate steht auf einem Taktstrich, dann ist auch @tstamp erlaubt
- keine Ortsangabe nötig, außer wenn sie unterhalb des Systems steht, dann @place=“below“
- @form und @shape sind nicht erlaubt
<fermata xml:id="x02265c21" staff="3" startid="#xf6e96376"/>
<fermata xml:id="xeb595273" staff="7" tstamp="3" place="below"/>
im Schema: controlevents_fermata, check_fermata_place, check_fermata_form_shape
2.4. Oktavierung
- In Beethovens Werkstatt werden 8va-Zeichen nach Vorlage mit dem Element <octave> codiert
- Es gibt keine Angaben zur Linienform
- 8va-Zeichen werden mit @startid an Noten oder Akkorde geknüpft
- @tstamp ist nicht erlaubt
- @oct.ges muss an betreffenden Noten bzw. Akkorden ergänzt werden
2.5. Artikulation
- In Beethovens Werkstatt wird Artikulation nach Vorlage mit dem Element <dir> codiert
<dir xml:id="xb45e5d31" layer="1" staff="3" place="below" tstamp="1">sempre staccato</dir>
im Schema: check_dir
2.6. Tempoangaben
- In Beethovens Werkstatt werden Tempoangaben nach Vorlage mit dem Element <dir> codiert
<dir xml:id="x926d2a72" tstamp="1" place="above" staff="1">Allegretto</dir>
im Schema: check_dir
2.7. Studierzeichen
- In Beethovens Werkstatt werden Studierzeichen nach Vorlage mit dem Element <reh> codiert
<reh xml:id="x07512ac9" tstamp="1" staff="1" place="above">A</reh>
im Schema: check_reh
2.8. Triller
- In Beethovens Werkstatt werden Triller nach Vorlage mit dem Element <trill> codiert
- Triller werden mit @startid mit einer Note verknüpft
<trill xml:id="x885bc" staff="1" startid="#note_xcv6 " place="above"/>
im Schema: controlevents_trill
3. Editorische Entscheidungen
3.1. Abgekürzte und alte Schreibweisen
- werden aufgelöst und/oder normalisiert
- z.B. <bTrem>, <multiRpt>, <beatRpt> etc. sind nicht erlaubt
im Schema: mei_cmn
3.2. Fehler
3.2.1. Gravierende Fehler/Inkonsistenzen
- Fehler, die Folgefehler produzieren, z.B. fehlender Notenschlüssel, werden korrigiert, in den Daten markiert und mit der betreffenden Stelle verknüpft
<annot type="sic" resp="#BW" plist="#note_x0a0ks359b3e">missing clef change in the first edition; corrected</annot>
3.2.2. Lokale, offensichtliche Fehler
- Fehler, die keine Folgefehler hervorrufen (z.B. fehlende Pause, Punkt oder Vorzeichen) werden nicht korrigiert, aber in den Daten markiert
<annot type="sic" resp="#BW" plist="#note_49ee-b5a1">Wrong duration of the last note, it should be 8 instead of 4; not corrected</annot>