Transkriptions- und Codierungsrichtlinien

1. Primäre Notation / events

1.1. Rahmennotation

1.1.1. Metrum
  • In Beethovens Werkstatt wird das Metrum nach Vorlage in der <scoreDef> codiert
  • Metrumangaben in der ersten <scoreDef> eines <mDiv> sind obligatorisch
  • Metrumangaben in der <staffDef> sind nicht erlaubt
<scoreDef xml:id="xf25244be" meter.count="2" meter.unit="2" meter.sym="cut"/>

im Schema: check_meter

1.1.2. Schlüssel und Schlüsselwechsel
  • In Beethovens Werkstatt werden Schlüssel und Schlüsselwechsel nach Vorlage mit dem Element <clef> codiert
  • @tstamp und @tstamp2 sind nicht erlaubt

im Schema: check_clef

1.1.3. Tonartwechsel
  • In Beethovens Werkstatt werden Tonartwechsel nach Vorlage in einer neuen <scoreDef> codiert
<scoreDef xml:id="x1ab89" meter.count="3" meter.unit="4" key.sig="0" key.mode="major" keysig.showchange="true">
<staffGrp xml:id="xb7d0e" symbol="bracket" bar.thru="false">
<staffDef xml:id="xa028f" n="1">
<label xml:id="xb3d76c">piano</label>
</staffDef>
<staffDef xml:id="xa6c32" n="2">
<label xml:id="x9f39">piano</label>
</staffDef>
</staffGrp>
</scoreDef>
1.1.4. Stimmbezeichnung
  • Die Bezeichnung der Stimmen richtet sich nach der Neuen Beethoven Gesamtausgabe

1.2. Noten

1.2.1. Vorschlagsnoten
  • In Beethovens Werkstatt werden Vorschlagsnoten nach Vorlage mit dem Attribut @grace codiert
  • nur der Wert "unknown" ist erlaubt
<note xml:id="x2d35" grace="unknown" pname="a" oct="5" dur="32" accid="n"/>

im Schema: check_gracenote

1.2.2. Vorzeichen und Versetzungszeichen
  • In Beethovens Werkstatt werden Vorzeichen und Versetzungszeichen nach Vorlage codiert
  • Versetzungszeichen werden mit dem Attribut @accid an den Noten angegeben
  • Doppelkreuze in Originalausgaben werden mit @accid="x" codiert
<note xml:id="x420db" pname="f" accid="x" oct="5" dur="4" artic="stacc"/>
1.2.3. Notenhalsrichtung
  • In Beethovens Werkstatt wird die Notenhalsrichtung nicht explizit codiert
  • Ausnahme: Wenn es zu Überlagerung der Stimmen/schlechte Lesbarkeit der Stimmführung im Klavier führen würde
  • Angabe der Halsrichtung bei Ganzen Noten ist nicht erlaubt
<note xml:id="x329b8ef8" stem.dir="down" pname="e" oct="5" dur="16" accid.ges="f"/>

im Schema: check_stem.dir_dur1

1.2.4. Triolen
  • In Beethovens Werkstatt werden Triolen nach Vorlage mit dem Element <tuplet> codiert
  • <tupletSpan> ist nicht erlaubt
<tuplet xml:id="x40c" num="3" numbase="2" num.place="above">
<note xml:id="x7a0c8" dur="8" oct="3" pname="f"/>
<note xml:id="xd9e3" dur="8" oct="3" pname="g"/>
<note xml:id="x7325" dur="8" oct="3" pname="a"/>
</tuplet>

1.3. Singtext

  • In Beethovens Werkstatt wird der Singtext mit den Elementen <verse> und <syl> innerhalb einer Note codiert
  • Singtext wird in den Stimmen hinzugefügt, auch wenn er in der Vorlage nicht steht (z.B. beim Klavierauszug der OA von op. 122)
  • Silbentrennung geschieht nach Vorlage; normierte Silbentrennung im Fall von Platzmangel ergänzt
  • Rechtschreibung geschieht nach Vorlage
  • Verlängerungsstriche werden nicht codiert (graphische Variante)

2. Sekundäre Notation / controlevents

2.1. Bogensetzung

2.1.1. Bindebögen
  • In Beethovens Werkstatt werden Bindebögen nach Vorlage mit dem Element <slur> codiert
  • Bindebögen werden mit @startid und @endid an die jeweiligen Noten oder Akkorde geknüpft
<slur xml:id="x93b9272b" layer="1" staff="2" startid="#x278f22e5" endid="#x6adaacfe"/>

im Schema: controlevents_slur

2.1.2. Bogenrichtung
  • In Beethovens Werkstatt wird die Bogenrichtung nicht explizit angegeben
  • Ausnahme: Wenn es zu schlechter Lesbarkeit der Stimmführung im Klavier führen würde, dann wird sie mit @curvedir angegeben
2.1.3. Haltebögen
  • In Beethovens Werkstatt werden Haltebögen nach Vorlage mit dem Element <tie> codiert
  • Haltebögen werden mit @startid und @endid an jeweilige Noten oder Akkorde geknüpft
<tie xml:id="xb2f614ee" staff="4" startid="#x07a8ae91" endid="#xd600c086"/>

im Schema: controlevents_tie, check_notes, check_chords

2.2. Dynamik

2.2.1. Dynamikangaben
  • z.B. f, p, sf, etc., cresc. und decresc.
  • In Beethovens Werkstatt werden Dynamikangaben nach Vorlage mit dem Element <dynam> codiert
  • @label ist nicht erlaubt
  • in op.133 und 134 wurden Dynamikangaben normalisiert (z.B. F: zu f)
  • Die Dynamik steht in allen Stimmen unterhalb, außer bei Singstimmen, dort oberhalb wegen des Singtexts
  • Bei Dynamikangaben, die sich zwischen zwei Klaviersystemen befinden und sich auf beide beziehen, werden beide staves angegeben
<dynam xml:id="xe7fae01c" tstamp="2" place="below" staff="1">p</dynam>
<dynam xml:id="x557e0add" place="between" staff="6 7" tstamp="3" tstamp2="0m+5" extender="true">cres</dynam>

im Schema: check_dynam, controlevents_dynam, check_dynam_between_space

2.2.2. Crescendo- und decrescendo-Gabeln
  • In Beethovens Werkstatt werden Crescendo- und decrescendo-Gabeln nach Vorlage mit dem Element <hairpin> codiert
  • nur @tstamp und @tstamp2 sind erlaubt
  • cresc.u. decresc.-Gabeln, die sich auf zwei Klaviersysteme beziehen, bekommen die Angabe beider Systeme
<hairpin xml:id="x0e0f7bfa" staff="2" tstamp="2.5" tstamp2="0m+2.75" form="dim" place="below"/>

im Schema: controlevents_hairpin, check_hairpin_between_space

2.3. Fermaten

  • In Beethovens Werkstatt werden Fermaten nach Vorlage mit dem Element <fermata> codiert
  • nur @startid ist erlaubt, außer die Fermate steht auf einem Taktstrich, dann ist auch @tstamp erlaubt
  • keine Ortsangabe nötig, außer wenn sie unterhalb des Systems steht, dann @place=“below“
  • @form und @shape sind nicht erlaubt
<fermata xml:id="x02265c21" staff="3" startid="#xf6e96376"/>
<fermata xml:id="xeb595273" staff="7" tstamp="3" place="below"/>

im Schema: controlevents_fermata, check_fermata_place, check_fermata_form_shape

2.4. Oktavierung

  • In Beethovens Werkstatt werden 8va-Zeichen nach Vorlage mit dem Element <octave> codiert
  • Es gibt keine Angaben zur Linienform
  • 8va-Zeichen werden mit @startid an Noten oder Akkorde geknüpft
  • @tstamp ist nicht erlaubt
  • @oct.ges muss an betreffenden Noten bzw. Akkorden ergänzt werden

2.5. Artikulation

  • In Beethovens Werkstatt wird Artikulation nach Vorlage mit dem Element <dir> codiert
<dir xml:id="xb45e5d31" layer="1" staff="3" place="below" tstamp="1">sempre staccato</dir>

im Schema: check_dir

2.6. Tempoangaben

  • In Beethovens Werkstatt werden Tempoangaben nach Vorlage mit dem Element <dir> codiert
<dir xml:id="x926d2a72" tstamp="1" place="above" staff="1">Allegretto</dir>

im Schema: check_dir

2.7. Studierzeichen

  • In Beethovens Werkstatt werden Studierzeichen nach Vorlage mit dem Element <reh> codiert
<reh xml:id="x07512ac9" tstamp="1" staff="1" place="above">A</reh>

im Schema: check_reh

2.8. Triller

  • In Beethovens Werkstatt werden Triller nach Vorlage mit dem Element <trill> codiert
  • Triller werden mit @startid mit einer Note verknüpft
<trill xml:id="x885bc" staff="1" startid="#note_xcv6 " place="above"/>

im Schema: controlevents_trill

3. Editorische Entscheidungen

3.1. Abgekürzte und alte Schreibweisen

im Schema: mei_cmn

3.2. Fehler

3.2.1. Gravierende Fehler/Inkonsistenzen
  • Fehler, die Folgefehler produzieren, z.B. fehlender Notenschlüssel, werden korrigiert, in den Daten markiert und mit der betreffenden Stelle verknüpft
<annot type="sic" resp="#BW" plist="#note_x0a0ks359b3e">missing clef change in the first edition; corrected</annot>
3.2.2. Lokale, offensichtliche Fehler
  • Fehler, die keine Folgefehler hervorrufen (z.B. fehlende Pause, Punkt oder Vorzeichen) werden nicht korrigiert, aber in den Daten markiert
<annot type="sic" resp="#BW" plist="#note_49ee-b5a1">Wrong duration of the last note, it should be 8 instead of 4; not corrected</annot>