Modul 4: Skizzenbuch-Edition
Im 4. Modul soll exemplarisch ein zentraler Typus von Werkstattdokumenten untersucht und digital erschlossen werden: Beethovens Skizzenbücher. In ihnen lassen sich die Anfänge und vereinzelt auch fortgeschrittene Stadien komplexer kompositorischer Arbeitsschritte erkennen. Diese können in Beziehung zu anderen Schaffensdokumenten und vollendeten Werken gesetzt werden.
Von den über 70 überlieferten Skizzenbüchern bzw. Skizzenkonvoluten Beethovens dient das sogenannte Notirungsbuch K als Fallbeispiel für eine erste digitale Skizzenbuch-Edition. Beethoven nutzte das Notirungsbuch K in der Zeit von etwa Ende Januar bis ca. April/Mai 1823, um vor allem am 1. Satz der Neunten Symphonie op. 125 und den Diabelli-Variationen op. 120 zu arbeiten. Das Notirungsbuch K ist in seiner ursprünglichen Form nicht mehr existent, weil es nach Beethovens Tod aufgeteilt wurde. Es ist heute in sieben separat überlieferten Quellen zugänglich; einige Seiten des Notirungsbuchs gelten als verschollen.
Im 4. Modul soll das Skizzenbuch zunächst rekonstruiert und als digitales Faksimile verfügbar gemacht werden. Daran anknüpfend wird eine dynamisierte Textdarstellung und eine flexible Textaufbereitung angestrebt. Sie soll Beethovens Arbeitsweise in ihren strukturellen bzw. genetischen Verknüpfungen mittels neuer technischer Möglichkeiten erschließen und als einen in der Zeit verlaufenden Prozess transparent machen.
Publikationen in Modul 4
Digitale Fallstudien/Software
- VideApp_sk mit digitaler Rekonstruktion des Notirungsbuchs K